Wie Miner Coins herstellen und Transaktionen bestätigen
Werfen wir einen Blick auf den Mechanismus, der die Datenbanken der Kryptowährungen regelt.
Die Funktionsweise von Kryptowährungen wie Bitcoin basiert auf einem Netzwerk von sogenannten
Peers oder Teilnehmern. Jeder Peer hat eine Aufzeichnung der kompletten Historie aller
Transaktionen und damit des Saldos jedes Kontos.
Transaktionen oder Übertragungen von Bitcoin funktionieren nach dem einfachen Prinzip „Frank
gibt Franziska X Bitcoin“. Eine Übertragung wird immer mit einem privatem Schlüssel signiert. Es
ist eine einfache Kryptographie mit einem öffentlichem Schlüssel, nichts besonderes. Nach der
Signierung wird eine Transaktion im Netzwerk übertragen, die von einem Peer an jeden anderen
Peer gesendet wird. Dies ist die grundlegende P2P-Technologie. Schon wieder nichts besonderes.
Die Transaktion ist fast sofort dem gesamten Netzwerk bekannt. Aber erst nach einer bestimmten
Zeitspanne wird sie bestätigt. Bestätigung ist ein kritischer Begriff im Zusammenhang mit
Kryptowährungen. Man könnte sagen, dass es bei Kryptowährungen ausschließlich um
Bestätigungen geht.
Solange eine Transaktion unbestätigt ist, existiert sie in einer Art von schwebendem Zustand; in
dieser Phase kann sie – rein theoretisch – gefälscht oder mit unlauteren Absichten manipuliert
werden. Ist eine Transaktion mit Kryptowährungen jedoch einmal – durch Miner – bestätigt, ist sie
„in Stein gemeißelt“. Sie ist nicht mehr fälschbar, es kann nichts mehr rückgängig gemacht
werden, die Transaktion ist zum Teil einer unveränderlichen Aufzeichnung historischer
Transaktionen geworden: der sogenannten Blockkette.
Nur Miner können jedoch Transaktionen bestätigen. Dies ist ihre Aufgabe in einem
Kryptowährungsnetzwerk. Sie nehmen Transaktionen entgegen, bestätigen ihre Echtheit und
ermöglichen so die Verteilung im Netzwerk. Haben Miner eine Transaktion bestätigt, wird diese
Transaktion von jedem „Node“ oder Knotenpunkt im Netzwerk aufgenommen werden. Sie ist dann
zu einem Teil der Blockkette geworden.
Diesen Job bekommen die Miner mit Anteilen der jeweiligen Kryptowährung vergütet. Da die
Tätigkeit des Minings der wichtigste Teil des Kryptowährungssystems ist, sollten wir einen Moment
beim Thema bleiben und dieses etwas umfangreicher beleuchten.
Was machen die Miner?
Grundsätzlich kann jeder zum Miner werden. Da ein dezentrales Netzwerk keine Befugnis hat, diese
Aufgabe zu delegieren, benötigt eine Kryptowährung einen Sicherheitsmechanismus mit dem ein
Missbrauch verhindert werden kann.
So stellte der Erfinder von Bitcoin die Regel auf, dass die Miner etwas Arbeit von ihren Computern
investieren müssen, um sich für diese Aufgabe zu qualifizieren. Sie müssen einen Hash – ein
Produkt einer kryptographischen Funktion – finden, welcher das Verbindungsglied eines neuen
Blocks mit seinem Vorgänger bildet. Das zugrundeliegende Verfahren trägt die Bezeichnung „Proof-of-
Work“. In Bitcoin basiert dieser Proof-of-Work auf dem SHA 256 Hash-Algorhythmus.
Es ist nicht notwendig, die die Details hinter dieser Prozedur zu verstehen. Merken Sie sich schlicht,
dass der Algorhythmus die Basis eines kryptologischen Rätsels ist, welches die Miner zu lösen
versuchen. Nachdem eine Lösung gefunden oder berechnet wurde, können Miner neue Blöcke
bauen und diese der Blockchain hinzufügen. Die mit der Zeit zunehmende Schwierigkeit dieser
Rätsel steigert die zur Lösung erforderliche Computerleistung beständig. In der Folge erklärt sich,
warum es nur eine begrenzte Menge an Einheiten einer Kryptowährung gibt, die im Rahmen eines
festgelegten Zeitraums erstellt werden kann. Das ist die grundlegende Übereinstimmung, welche
von keinem Mitglied im Netzwerk gebrochen werden kann. Und dies ist eine der vielen
Eigenschaften, die Bitcoin und andere Kryptowährungen zu interessanten Anlageobjekten machen.
Revolutionäre Eigenschaften
Wenn wir uns das Vorgesagte einmal durch den Kopf gehen lassen, erscheinen dann
Kryptowährungen wie Bitcoin – mit ihrer Funktionsweise als nicht zentralisierte Netzwerke von
Mitgliedern oder „Peers“, die untereinander einen Konsens über Konten und Salden aushandeln –
mehr als „Währung“ als die Ziffernfolgen, die wir beim Blick auf den Kontoauszug unserer Bank
sehen? Sind diese Zahlen auf dem Kontoauszug denn soviel mehr als einfache Einträge in
Datenbanken, die von Leuten geändert werden können, die Sie nicht sehen und die auf Regeln
basieren, die Sie – als einfacher Kunde Ihrer Bank – nicht vollständig kennen?
Grundsätzlich sind Kryptowährungen Einträge über Token in dezentralen Konsen-Datenbanken. Sie
tragen den Zusatz „Krypto“ in ihren Namen, weil die dezentrale Konsensfindung durch ein starkes
Kryptographieverfahren abgesichert ist. Kryptowährungen basieren auf Kryptographie. Sie werden
nicht durch Menschen oder menschliches Vertrauen zu einem sicheren Wertmittel, sondern durch
die Prinzipien der Mathematik. Es ist also sehr viel wahrscheinlicher, dass ein Gesteinsbrocken aus
dem Weltall zufällig auf Ihrem Dach landet, als dass die Adresse eines Bitcoinknotens
kompromittiert wird. Und da wir nun den Sicherheitsaspekt eindrucksvoll nachgewiesen haben, ist
es an der Zeit sich mit dem Thema Investitionen in Kryptowährungen zu befassen.